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Einbürgerung und Integration: Subjektive Dimensionen des Wechsels der Staatsangehörigkeit

Das Forschungsvorhaben untersuchte subjektive Dimensionen des Wechsels der Staatsangehörigkeit oder des Erwerbs einer zusätzlichen Staatsangehörigkeit und dessen Zusammenhang mit weiteren Aspekten des Integrationsprozesses. Ausgehend von Untersuchungspersonen, die bereits eingebürgert sind, wurden im Rahmen von qualitativen Interviews folgende Fragenkomplexe analysiert:

  • Welche Kenntnisse haben die Befragten vom deutschen Staatsangehörigkeitsrecht und der Einbürgerung?
  • Welche Motive wurden bei der Erwägung für die Stellung des Antrags auf deutsche Staatsangehörigkeit berücksichtigt, welche waren ausschlaggebend? Handelte es sich dabei zum Beispiel um eine primär instrumentell motivierte Entscheidung?
  • Nehmen Eingebürgerte die Einbürgerung als Erhöhung ihrer sozialen Chancen und Ressourcen wahr? Erachten sie sich als gleichberechtigt im Berufs- und Ausbildungssystem in der Aufnahmegesellschaft oder machen sie Diskriminierungserfahrungen?
  • Urteilen sie, durch politische Partizipation Einfluß nehmen zu können?
  • Wie werden sie nach der Einbürgerung durch Mitgliedschafts- und Referenzgruppen wahrgenommen?
  • Vermittelt die Einbürgerung ein Gefühl von Sicherheit (Aufenthaltssicherheit)?
  • Entwickelt sich in der Folge der Einbürgerung ein Interesse an der Kultur und Geschichte des Aufnahmelandes? Hat die Einbürgerung Einfluss darauf, ob sich Werte, Normen und kulturelle Alltagsgewohnheiten am Herkunftsland orientieren oder eine Annäherung an die Kultur des Aufnahmelandes erfolgt?
  • Wie wirkt sich die Einbürgerung auf das emotionale Empfinden aus? Ändern sich ethnische Zugehörigkeits- und Loyalitätsempfindungen?

Das Projekt erforschte die Vielfalt an Aspekten, die Personen, die eine Beantragung der deutschen Staatsangehörigkeit in Betracht ziehen, in ihren jeweils individuell unterschiedlich motivierten Entscheidungsprozess einbeziehen; es untersuchte, inwiefern sich durch die Einbürgerung die Wahrnehmung der Aufnahmegesellschaft verändert und wie die Einbürgerung mit weiteren Aspekten des Integrationsprozesses zusammenhängt. Eine wesentliche Erkenntnis war hierbei, inwieweit sich die Untersuchungspersonen in überindividuell feststellbare Typen von Einbürgerung" kategorisieren lassen. So wird es möglich, die Diskussion des Themas Einbürgerung, die in der Forschung überwiegend auf einer rechtlich-juristischen Ebene geführt wird, um personale, psychosoziale und identifikative Elemente zu bereichern. Die Hypothesen, die durch das Forschungsprojekt generiert wurden, könnten in einer anknüpfenden standardisierten, repräsentativen Erhebung überprüft werden.

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Abschluss: November 2003
Bearbeiterinnen: Tanja Wunderlich, Susanne Worbs
Veröffentlichung: Wunderlich, Tanja: Die neuen Deutschen. Subjektive Dimensionen des Einbürgerungsprozesses. Forum Migration 9. Stuttgart Lucius & Lucius, 2005


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