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efms Migration Report
Dezember 2007 | | | | |
EU-Afrika-Gipfel:
verstärkte Zusammenarbeit beim Kampf gegen illegale Migration vereinbart
Beim zweiten EU-Afrika-Gipfel am 08. und 09.12.07 haben die Regierungen Europas und
Afrikas sowohl in den Bereichen Frieden, Sicherheit, Handel, Entwicklungsfragen und
Menschenrechte auch eine stärkere Kooperation im Bereich Migration beschlossen:
Dabei ging es den EU-Staaten vor allem darum, mit den afrikanischen Ländern ein
gemeinsames Handeln im Kampf gegen illegale Migration zu erreichen, in dem z.B. die
Rücknahme illegaler Einwanderer durch die Heimatstaaten erleichtert wird. Der
spanische Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero plädierte
für einen "Zuwanderungspakt" zwischen der EU und Afrika. Die
Europäische Union müsse einerseits legale Möglichkeiten der
Zuwanderung von Afrikanern in die EU schaffen, andererseits müsse der Zustrom von
Illegalen unerbittlich bekämpft werden, so Zapatero. Im Rahmen des Paktes soll dazu
etwa die Schulbildung in Afrika gefördert, Arbeitsplätze geschaffen und die
Infrastruktur ausgebaut werden. Kritiker, wie der Publizist Navid Kermani,
äußerten, Flüchtlingsschutz bedeute heute nicht mehr Schutz von
Flüchtlingen, sondern Schutz vor Flüchtlingen. Kurier 09.12.07 // Die Presse online 10.12.07 // taz 12.12.07
Größte
Schengen-Raumerweiterung der Geschichte Am 21.12.2007 entfielen im Zuge der
EU-Schengenraumerweiterung die Binnengrenzkontrollen zu acht weiteren
EU-Mitgliedsstaaten: Polen, Estland, Lettland, Litauen, Malta, die Slowakei, Slowenien,
Tschechien und Ungarn. Fast 400 Mio. EU-Bürger können sich nun ohne
Passkontrollen innerhalb der Schengenraumsbewegen. Ab März 2008 sollen auch die
Kontrollen an Flughäfen wegfallen. Der Wegfall der Grenzkontrollen führen
unter der Bevölkerung in deutschen Grenzgebieten in den zu Polen laut einer
Untersuchung des Lepiziger Instituts für Marktforschung zu Bedenken: 59% der
Befragten äußerten, sie befürchteten einen Anstieg der
Kriminalitätsrate durch die Zunahme illegaler Einwanderer, Schleuserbanden und
Autodieben. Auch Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der deutschen Polizeigewerkschaft
meinte, die Abschaffung der Grenzkontrollen sei ein gefährliches Experiment mit der
Sicherheit der Bevölkerung. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU)
betonte dagegen, die offenen Grenzen seien genau so sicher wie zuvor. Mit der Umstellung
von stationären Grenzkontrollen auf eine mobile Grenzraumüberwachung werde
kein Verlust an Sicherheit erwartet, so Schäuble. Allerdings erklärte ein
Sprecher des Grenzschutzes in Gorzow Wielkopolski, seit dem Grenzfall sei die Zahl der
Tschetschenen, die versuchten, illegal von Polen nach Deutschland einzureisen, sprunghaft
angestiegen. Im Schengen-Erfahrungsbericht 2005-2007 des Bundesinnenministeriums ist
zudem von zunehmenden Problemen illegaler Einwanderung an den Westgrenzen
Deutschlands, vor allem aber an der zu Frankreich die Rede. Focus 17.12.07 // Pressemitteilung Bundesregierung 21.12.07 // Die Welt
21.12.07
EU/Schweiz: Fernsehspot
soll Afrikaner von Flucht nach Europa abhalten Im Auftrag der EU-Kommission
und dem Schweizer Bundesamt für Migration hat die Internationale Organisation
für Migration (IOM) einen Spot produziert, der derzeit in Kamerun ausgestrahlt wird
und über die Gefahren illegaler Migration aufklären soll. In dem 47 Sekunden
dauernden Film wird gezeigt, wie ein junger Afrikaner bei einem Telefongespräch mit
seinem Vater seine Situation in Europa positiv darstellt und gleichzeitig werden Bilder
eingespielt, die eine andere, traurige Realität widerspiegeln. Von Politik und
Flüchtlingsorganisationen wird der Spot, der Teil einer breiten Informationskampagne
zur Berichtigung des in Afrika vorherrschenden Bildes von "Europa als goldenes
Paradies" ist, kritisiert. FDP-Europaparlamentsabgeordnete Silvana Koch-Mehrin sagte,
der Film sei genauso "beknackt", wie lächerlich und solle nur von
mangelnden Erfolgen in der europäischen Einwanderungspolitik ablenken.
Ähnlich bewertet Bernd Mesovic von der Hilfsorganisation Pro Asyl die Kampagne,
sie sei primitiv und populistisch. Zu glauben, Menschen in wirtschaftlicher und politischer
Not würden sich von einem solchen Film abschrecken lassen, sei naiv. Andreas
Halbach ein Vertreter von IOM Deutschland erklärte dagegen, es ginge nicht um
Abschreckung, sondern um Sensibilisierung. Zudem ziele der Spot nur auf
Wirtschaftsflüchtlinge, die Rechte politische Flüchtlinge würden in keiner
Weise in Frage gestellt. SZ 11.12.07
Im Jahr sechs nach Pisa:
Einwandererkinder stehen ihren deutschen Altersgenossen in schulischen Leistung noch
immer nach Die am 03.12.07 veröffentlichten Ergebnisse der dritten
Pisa-Studie(Programme for International Student Assessment) der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen im internationalen
Vergleich zwar einige Verbesserungen der Leistungen von 15 jährigen Schülern
und Schülerinnen in Deutschland, doch seien Kinder aus Zuwanderer- und
Arbeiterfamilien im Vergleich zu Kindern aus Akademikerfamilien noch immer schlechter
gestellt: Bis zu zwei Jahren lägen Migrantenkinder in ihrem Leistungsniveau im
Vergleich zum Durchschnitt ihrer einheimischen Altergenossen zurück. In vielen
klassischen Einwandererländern, wie Australien, Neuseeland und Israel mache sich die
ausländische Herkunft dagegen nicht bemerkbar. Auffällig sei zudem, dass
Migrantenkinder der zweiten Generation in Deutschland schlechtere Schulleistungen
erbringen als neu Zugewanderte, worin Deutschland eine der wenigen Ausnahmen im
OECD-Vergleich darstelle. Als Ursachen für die Ungleichheit weist die OECD die
frühe Aufteilung der Kinder innerhalb des gegliederten Schulsystems sowie die
sprachlichen Defizite besonders bei Kindern mit Migrationhintergrund aus. Manfred Prenzel,
Leiter des deutschen Pisa-Forschungsteams sieht im Gegensatz zu den Experten der OECD
jedoch auch nachhaltige Verbesserungen in der Frage der sozialen Gerechtigkeit. Der
Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Leistung habe sich ein wenig gelockert, so
Prenzel. Als Reaktion auf die Pisa-Ergebnisse möchte die Kultusministerkonferenz der
Bundesländer gemeinsam mit Migrantenverbänden der Benachteiligung von
Zuwandererkindern mit verstärkter Sprachförderung begegnen. Dazu
unterzeichneten sie am 13.12.07 eine Vereinbarung die außerdem eine engere
Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule und einen vermehrten Einsatz von Lehrern
mit Migrationshintergrund anstrebt. Die Vereinbarung knüpft an die
Selbstverpflichtungen des Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung an, der einen
Ausbau frühkindlicher Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungseinrichtungen sowie
Ganztagsschulen vorsieht. Pressemitteilung Bundesregierung
online 04.12.07 // SZ 04.12.07 // FR 05.12.07 // FR 07.12.07 // Der Spiegel 12.12.07 // KNA
13.12.07 // FR 14.12.07 // taz online 14.12.07
Böhmer
präsentiert siebten Bericht zur Lage von Ausländern und Ausländerinnen
in Deutschland Bundesintegrationsbeauftragte Maria Böhmer (CDU) hat am
19.12.07 den siebten Bericht zur Lage von Ausländern und Ausländerinnen in
Deutschland vorgelegt. Schwerpunkt der Berichterstattung waren die Bereiche der Bildung,
Qualifizierung und Integration für den Arbeitsmarkt. Dem zur Folge liege der Anteil
der Schulabbrechern unter den ausländischen Schulabgängern bei 18% und auch
in der beruflichen Ausbildungsbeteiligung von Ausländern sei ein Negativtrend
festzustellen: Die Ausbildungsquote von Nicht-Deutschen läge bei 23%, dagegen bei
57% unter den Einheimischen; 40% der der Migranten hätten keine berufliche
Qualifizierung, heißt es in dem Bericht. Überdurchschnittlich betroffen seien
Zuwanderer aus Italien, Griechenland und der Türkei. Die Probleme im Bildungs- und
Ausbildungsbereich setzen sich auch in der Situation der Ausländer auf dem
Arbeitsmarkt fort: ihr Risiko arbeitslos zu werden liege noch immer doppelt so hoch wie das
für Deutsche. Zur Verbesserung der Bildungs-und Berufschancen der Migranten
betonte Böhmer vor allem die Bedeutung der frühen Sprachförderung und
Nachqualifizierung für Schüler ohne Abschluss. Weiter wurde zur Lage der
Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund, zur Fremdenfeindlichkeit, zu
Entwicklungen im Einbürgerungs-, Ausländer- und Ausländersozialrecht
berichtet. Böhmer wies außerdem auf die erweiterte Datengrundlage des
Berichtes hin; auf Grundlage des Mikrozensus 2005 sei es möglich gewesen,
Informationen zu Personen mit Migrationshintergrund unabhängig von der
Staatsbürgerschaft zu erhalten. Pressemitteilung der
Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
19.12.07 // SZ 20.12.07 // NN 20.12.07 // Die Welt 20.12.07 // BZ 12.12.07
Rückkehrtendenzen
unter Spätaussiedlern Unter den Zuwanderern, die insbesondere in den
1990ern als so genannte Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion nach
Deutschland kamen, scheint in jüngster Zeit das Interesse zugenommen zu haben, in
ihre früheren Heimatländer, vor allem aber nach Russland und Kasachstan,
zurückzukehren. Grund dafür sei laut Aussiedlerberatungsstellen die dortige
verbesserte soziale und wirtschaftliche Lage sowie die zum Teil misslungene Integration in
die deutsche Gesellschaft. Rückkehrern soll ab Anfang 2008 in Russland sogar
Unterstützung über ein Förderpaket der russischen Regierung zukommen.
Der russische Gouverneur Georgij Boos reiste eigens zu einer Informationsveranstaltung
für Rückkehrer nach Hamburg, um dort Spätaussiedler abzuwerben, die in
Russland als fleißige und gewissenhafte Arbeitskräfte gelten. Laut
Schätzungen der Aussiedlerberatungsstellen seien bereits einige tausend der rund 2
Mio. Spätaussiedler Deutschlands in die ehemalige Sowjetunion zurückgekehrt.
Die Welt online 09.12.07
Sicherheitsbehörden
fühlen sich für die Terrorismusbekämpfung nicht ausreichend
gewappnet Deutsche Sicherheitsbehörden, BKA, LKA und
Verfassungsschutz, fordern mehr Überwachungskompetenzen bei der die
Terrorabwehr; sie sei derzeit nur unzureichend möglich. So sei beispielsweise die
Kommunikation der drei mutmaßlichen islamistischen Terroristen, die im September
im Sauerland festgenommen wurden, weitgehend undurchsichtig geblieben und auch
terroristische Machenschaften im Internet würden aufgrund stärkerer
Sicherheitsvorkehrungen der Islamisten immer schwerer kontrollierbar. Daher verlangen die
Behörden eine Ausweitung ihrer Befugnisse zur Überwachung terroristischer
Aktivitäten. Teils gefordert, teils vorgeschlagen wurden Maßnahmen, wie die
Zulassung der umstrittenen heimlichen Onlinedurchsuchungen, aber auch verdeckte
Wohnungsdurchsuchungen bis hin zu ihrer Videoüberwachung und die Sperrung von
Akten vor dem Zugriff von Anwälten mutmaßlicher Islamisten. Politische
Unterstützung für die generelle Ausweitung der
Überwachungskompetenzen kommen aus Reihen der CDU/CSU: Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble (CDU), Niedersachsens Ministerpräsident Uwe
Schünemann (CDU) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU)
befürworten eine Ausweitung. Schäuble meint, die klassischen Mittel der
Strafrechtsverfolgung reichten angesichts der Bedrohung durch den internationalen Terror
nicht mehr aus. Der innenpolitische Experte der FDP-Bundestagsfraktion, Max Stadler
rügte Schäuble vor allem hinsichtlich dessen Vorschlags die Ausweisung von
Terrorverdächtigen zu vereinfachen. Er nähere sich bei einer Abkehr von den
klassischen Mitteln des Rechtsstaats in bedenklicher Weise der Lehre des
"Feindstrafrechts" an, wonach Verfahrensrechte für Verdächtige
nicht mehr gelten würden. Damit spielte Stadler auf das US-amerikanische
Gefangenenlager Guantanamo Bay an. FR 10.12.07 // SZ
12.12.07 // NN 12.12.07 // Focus 17.12.07 // Die Welt 27.12.07
Innenministerkonferenz
berät über Vorgehen gegen die NPD Die Innenminister der
Bundesländer berieten auf ihrer Konferenz am 06. und 07.12.07 in Berlin über
einen Antrag von Berlins Innensenator Erhart Körting (SPD), der einen Bezug der
NPD-naher Stiftungen und Vereinen von staatlichen Geldern zu unterbinden sucht. Zwar
erhält bis jetzt noch keine NPD-nahe Stiftung finanzielle Mittel aus dem
Staatshaushalt, doch ist dies bei anhaltendem Wahlerfolg langfristig möglich. In
Sachsen etwa erhalten Partei-nahe Stiftungen staatliche Unterstützung, wenn die
zugehörige Partei zwei Legislaturperioden im Bundes- oder Landtag vertreten ist. Die
NPD ist zwar erst seit 2004 im Dresdner Landtag, hat aber bereits ein "Bildungswerk
für Heimat und nationale Identität" gegründet. Körtings Ziel
ist daher, die Länder zu verpflichten keine "verfassungswidrigen"
Stiftungen zu finanzieren. Außerdem möchte er eine effektivere Aberkennung
der "Gemeinnützigkeit" NPD-naher Vereine erreichen. Finanzämter
sollen dazu vom Verfassungsschutz über vermeintlich harmlose Vereine
aufgeklärt werden, so dass diese keine steuerlichen Begünstigungen von
Spenden mehr erhalten. Bei der Konferenz stieß Körting mit seinem Vorschlag
auf unterschiedliche Reaktionen. Der hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU)
unterstützte Körtings Anliegen, Partei-nahe Stiftungen oder Vereine mit
extremistischen Bestrebungen müssten von staatlicher Förderung rigoros
abgeschnitten werden, es sei unerträglich, wenn der Staat die Aktionen von
Verfassungsfeinden mit Steuergeldern fördere. Gelten müsse eine solche
Regelung jedoch ebenso für linksextremistische oder radikale ausländische
Organisationen, so Bouffier. Sein niedersächsischer Amtskollege Uwe
Schünemann (CDU) meinte, jede Forderung zur Bekämpfung extremistischer
Organisationen werde unterstützt, jedoch sollte zunächst geprüft werden,
ob es wirklich notwendig sei noch etwas Neues auf den Weg zubringen. Eine Einigung
für ein neues NPD-Verbotsverfahren konnte indes nicht erzielt werden. taz 06.12.07 // BZ 07.12.07
Zentralrat der Juden in
Deutschland beklagt schwindende Sensibilität im Umgang mit Antisemitismus
Der Zentralrat der Juden beobachtet mit Sorge einen Rückgang der
Sensibilität im Umgang mit Antisemitismus in Deutschland. Charlotte Knobloch,
Präsidentin des Zentralrats, kritisierte die Politik als abgestumpft, es werde viel geredet
aber wenig gehandelt. So habe es von politischer Seite kaum Reaktionen auf die
jüngste Holocaustverharmlosung des NPD-Vorsitzender Udo Voigt in einem Interview
mit einem iranischen Journalisten gegeben. Außer SPD-Politiker Sebastian Edathy
habe niemand Strafanzeige erstattet. Auch Tabubrüche, wie etwa Verunglimpflungen
der Verbrechen gegen Juden im Fernsehen, mehrten sich in letzter Zeit, so Knobloch. Eine
Stellungnahme des Bundesinnenministeriums bestätigt eine Zunahme von
Propagandadelikten mit antisemitischem Hintergrund im vergangenen Jahr. Knobloch fordert
daher eine gesamtgesellschaftliche Diskussion, die Entwicklung sei sehr gefährlich, die
NPD und rechtsextremistischen Gruppierungen würden heute ähnlich subtil
agieren wie die Nazis zwischen 1920 und 1925. Auch der neue israelische Botschafter in
Deutschland, Yoram Ben Zeev, rief zum Kampf gegen Antisemitismus auf,
Judenfeindlichkeit dürfe nicht toleriert werden. Die Welt
27.12.07
Türkische
Mütter klären ihre Töchter nur selten über Sexualität
auf Nach einer Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung scheinen wenige türkische Mütter mit ihren
Töchter über Sexualität zu sprechen: Lediglich 16% der befragten
türkischen Mädchen gaben an, entsprechendes Wissen von ihren Müttern
vermittelt bekommen zu haben, dagegen jedoch 70% der deutschen Mädchen. Nursen
Aktas von Pro Familia bestätigte, es gebe noch immer gravierende Unterschiede
zwischen deutschen und türkischen Menschen im Umgang mit Sexualität.
Während ihrer schulpädagogischen Arbeit falle ihr immer wieder auf, dass
türkische Mädchen im Vergleich zu Deutschen viel weniger über
weibliche und männliche Anatomie und Sexualität bescheid wüssten.
taz 12.12.07
BMI legt brisante Studie
zu religiösen und politischen Einstellungen von Muslimen in Deutschland vor
Am 19.12.07 legte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine
Aufmerksamkeit erregende Studie unter dem Titel "Muslime in Deutschland"
vor. Ziel der Studie war es, fundierte Erkenntnisse über die Einstellungen der in
Deutschland lebenden Muslime im Hinblick auf ihre soziale und politische Integration zu
gewinnen. Zusammenfassend meinte Schäuble, die Studie werfe zwar ein friedliches
Licht auf den Großteil der Muslime, dennoch sei sie auch zu dem besorgniserregenden
Ergebnis gekommen, dass sich in Deutschland ein ernst zunehmendes islamistisches
Radikalisierungspotenzial entwickelt habe. Letztere Aussage begründet sich auf
Ergebnisse wie etwa dem, dass 6% der Muslime eine hohe Akzeptanz "massive(r)
Formen politisch-religiös motivierter Gewalt aufweisen" oder gut 38% der 1000
befragten Erwachsenen zustimmten, die Bedrohung des Islams durch den Westen
rechtfertige, dass sich Muslime mit Gewalt verteidigten. Auch stünden 10% der
Muslime der Demokratie distanziert gegenüber. Auf der anderen Seite stimmten laut
Studie nur 5,5% der Befragten der Aussage zu, Gewalt zur Durchsetzung des Islams sei
gerechtfertigt; 90% seien zudem der Ansicht, Selbstmordattentate seien feige und schadeten
der Sache des Islams. Die Reaktionen der Öffentlichkeit auf die Studie fielen
unterschiedlich aus: Während CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer
sogleich vor Parallelgesellschaften warnte und ihr Parteikollege und bayerischer
Innenminister Joachim Hermann sich dafür aussprach, von Muslimen eine amtliche
Gewaltverzichtserklärung abzuverlangen, verwies der Sprecher des Koordinierungsrats
der Muslime, Bekir Alboga, darauf, die Einstellungen junger Muslime zu Demokratie und
Rechtsstaat unterscheide sich nicht signifikant von der der Nichtmuslime, das sei eines der
wichtigsten Ergebnisse der Studie. Er forderte zudem einen behutsamen und nicht einseitigen
Umgang mit den Ergebnissen der Untersuchung. Pressemitteilung
BMI 18.12.07 // FR 20.12.07 // FAZ 21.12.07 // taz 21.12.07 // NZ 21.12.07 // SZ
22.12.07
Asylstatistik Im
Dezember 2007 haben 1 265 Personen einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Damit sank
die Zahl der Asylbewerber gegenüber November 2007 um 35,2% (-688 Personen) und
hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2006 um 16,6% (-251 Personen)
verringert. Hauptherkunftsländer im Dezember waren der Irak (407), Serbien (98), die
Türkei (86), Vietnam (74) und Syrien (66). Das Bundesamt hat in diesem Monat
über die Anträge von 1 990 Personen entschieden. Als Asylberechtigte
anerkannt wurden 23 Personen (1,2%). Abschiebungsschutz nach §60 Abs. 1 des
Aufenthaltsgesetzes erhielten 597 Personen (30%). Abgelehnt wurden die Anträge von
764 Personen (38,4%). Anderweitig erledigt (z.B. durch Verfahrenseinstellungen wegen
Rücknahme des Asylantrages) wurden die Anträge von 561 Personen (28,2%).
Pressemitteilung BMI 10.01.08
Asyljahresstatistik
2007 In der Zeit von Januar bis Dezember 2007 haben in Deutschland insgesamt
19 164 Personen einen Asylantrag gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr 2006 sank die Zahl der
Asylbewerber um 9% (-1 865). Hauptherkunftsländer 2007 waren der Irak (4 327),
Serbien (1 996), die Türkei (1 437), Vietnam (987) und die Russischen
Föderation (772). Das Bundesamt hat in diesem Jahr über die Anträge von
28 572 Personen entschieden. Als Asylberechtigte anerkannt wurden 304 Personen (1,1%).
Abschiebungsschutz nach §60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes erhielten 6 893 Personen
(24,1%). Die Anträge von 12 749 Personen (44,6%) wurden abgelehnt. Anderweitig
erledigt (z.B. durch Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrages)
wurden die Anträge von 7 953 Personen (27,8%). Pressemitteilung BMI 10.01.08
Dezember
2007 | | | | |
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