International Association for the Study of Forced Migration
Die International Association for the Study of Forced Migration ist ein internationales Forum von Wissenschaftlern und Praktikern im Bereich Forced Migration. Diese internationale Vereinigung entstand Anfang der neunziger Jahre; die Vorläuferorganisation war das International Research and Advisory Panel on Refugees and Other Displaced Persons (IRAP), die gegründet wurde, um das Refugee Studies Programme an der Oxford University und das Journal of Refugee Studies wissenschaftlich zu beraten. Teilnehmer des ersten IRAP Meeting im Januar 1990 arbeiteten an einer
Forschungsagenda für Refugee Studies und diskutierten die Gründung eines "independent international think-tank on refugee policy and practice", der die Erfahrungen sowohl der Forschung als auch der Praktiker nutzen und verbinden könnte. Auf den folgenden IRAP Konferenzen 1991, 1992, und 1994 wurden sowohl grundlegende Analysen und State-of-the-Art Papers als auch Berichte aus der Praxis zu aktuelle Entwicklungen weltweit vorgetragen und gemeinsam diskutiert.
Jede dieser Arbeitstagungen wuchs hinsichtlich Zahl der Vorträge und Teilnehmer; aus der Fachtagung wurde zusehends eine große internationale Konferenz, die sich inhaltlich von Flüchtlingsfragen auf das weitere Gebiet der erzwungenen Migration (forced migration) ausweitete. 1994 beschloß eine Kerngruppe von Wissenschaftlern und Praktikern, die an den IRAP Konferenzen aktiv teilgenommen hatten, die Gründung einer eigenen internationalen Vereinigung, die unabhängig von dem bisherigen Gastgeber Oxford die Organisation der Konferenz durchführen und darüber hinaus weitere
Aktivitäten entwickeln sollte.
Die International Association for the Study of Forced Migration wurde auf der Konferenz im Januar 1994 in Oxford gegründet. Die Vereinigung will internationale und interdisziplinäre Netzwerke aus Wissenschaftlern und Praktikern anregen und fördern, die in den globalen Fragen der Forced Migration engagiert sind. Die IASFM ist tatsächlich international in ihrem Arbeitsbereich, ihrer Mitgliedschaft und ihrem Vorstand. Die IASFM ist keine reine akademische Organisation; sie engagiert sich auch für die Mitgestaltung der weltweiten Debatten zu Forced Migration und bemüht sich,
Politik und Programme in diesem Bereich durch Beratung und Information zu beeinflussen.
Ziel bei der Organisation der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenzen ist es, den Tagungsort in die Nähe von Brennpunkten der Forced Migration zu legen und dort mit lokalen Institutionen zu kooperieren; dadurch sollen zum einen lokale Institutionen gestärkt werden, Wissenschaftlern aus der Region die Teilnahme ermöglicht werden, und dem internationalen Teilnehmerkreis Erfahrungen aus erster Hand vermittelt werden. Die erste IRAP Konferenz, die durch die IASFM organisiert und finanziert wurde, fand in Kenia 1996 statt, die zweite in Jerusalem Dezember 1998 und die dritte im Januar 2001 in Johannesburg,
Südafrika. Die letzte Internationale Konferenz der IASFM fand im Januar 2003 in Chiang Mai, Thailand statt. Die 9th International Conference on Forced Migration wird 2005 in São Paulo, Brasilien, stattfinden.
Das efms beteiligt sich seit 1996 durch den Mitarbeiter Wolfgang Bosswick (Sekretär der IASFM, wiedergewählt 1998 in Jerusalem und 2001 in Johannesburg) an den Aktivitäten der IASFM. Insbesondere betreute das efms bis Ende 2003 die IASFM Website www.iasfm.org. Seit Sommer 2003 hat die IASFM ein eigenes International Secretariat am Refugee Studies Centre in Oxford; nach drei Amtsperioden hat Wolfgang Bosswick das Amt als Sekretär gemäß der Satzung niedergelegt und an das neue Sekretariat übergeben.
Förderung: IASFM Mitglieder, Tagungsförderung verschiedener Organisationen.
Lokaler Bearbeiter: Wolfgang Bosswick
Veröffentlichung: Khalid Koser: Changing Agendas in the Study of Forced Migration: A Report on the Fifth International Research and Advisory Panel Meeting, April 1996. In: Journal of Refugee Studies, Vol. 9, No. 4, Oxford 1996.
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